
Diät-Kultur: 10 Schritte, wie man sich aus ihr befreit
Wer mir auf Instagram folgt, wird am vergangenen Sonntag sicherlich schon meinen Post gesehen haben, in dem ich mich gegen unsere Diät-Kultur ausspreche. In unsere Gesellschaft wird Gewichtsabnahme meiner Meinung nach viel zu stark glorifiziert.
Daran sollten wir etwas ändern. Daran möchte ich etwas ändern.
Deswegen habe ich mich hingesetzt und mir überlegt, wie wir uns aus dieser gelebten Kultur befreien können. Wie wir ihr etwas entgegensetzen und sie im besten Fall überwinden können. Bevor ich mit meinen 10 Tipps loslege, sollten wir anfangs jedoch klären, was ich unter dem Begriff verstehe.
Was ist eine Diät-Kultur?
Eigentlich kommt das Wort aus dem Englischen und wurde von mir frei übersetzt. Wenn ihr mich fragt, gibt es nämlich keinen deutschen Terminus zu “diet culture“. (Solltet ihr da anderer Meinung sein und einen Vorschlag haben, lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.)
Das Wort ist also mehr oder weniger frei erfunden, lässt sich jedoch wie folgt erläutern:
Eine Diät-Kultur ist ein Wertesystem, das…
- dünne Körper idealisiert und diktiert, welche Silhouette erstrebenswert und attraktiv ist
- Gewichtsabnahme huldigt und unsere Gesellschaft in einem andauernden Selbstoptimierungswahn hält
- den Wert eines Menschen in Korrelation zu seinem Gewicht setzt
- zwischen „richtig“ und „falsch“ unterscheidet und damit diejenigen ausschließt und diskriminiert, die nicht dem Ideal entsprechen
- vorgibt, wie und was man zu essen hat, um bloß nicht von der Norm abzuweichen
Diese Werte durchziehen unsere gesamte Gesellschaft. Wir sehen sie in der Werbung, in Magazinen, auf Instagram. Man kann ihnen kaum entkommen. Aber wir können uns nach und nach von ihnen befreien.
Hier kommen meine Vorschläge, wie.
10 Schritte, um sich von der #dietculture zu befreien
- Mit dem Body-Shaming aufhören.
Und zwar gegen andere als auch gegen sich selbst. - Den Körper in all seinen Facetten akzeptieren und lieben lernen.
Wir alle haben unsere Ecken und Kanten – beziehungsweise Rundungen und Polster. Wir haben unsere Dehnungsstreifen, Narben und Makel. Jeder von uns ist einzigartig! Und so ist es auch unsere Silhouette. - Sein Vokabular überdenken und Sätze wie „Ich fühle mich fett“ streichen.
Erst einmal: “fett” ist kein Gefühl. Wie um alles in der Welt soll man sich also “fett fühlen”?! Außerdem: Wertet man damit den Begriff “fett” nicht als etwas negatives ab? Genau davon wollen wir uns doch befreien! - Komplimente unabhängig vom Körpergewicht machen.
Wie wäre es mit: “Wow, dein Haar sitzt heute ja fantastisch!” oder “OMG, in der Hose hast du ja Hammer-Beine!” oder “Deine Ausstrahlung ist mal wieder so ansteckend” - Andere nicht aufgrund ihrer Silhouette verurteilen.
- Andere generell nicht verurteilen.
Und damit meine ich aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, ihres Geschmacks, ihres Alters, ihrer Sexualität, ihrer geistigen Fähigkeiten, ihres Bildungsstands und und und… - Den Körper entscheiden lassen, wann man was isst.
Löst euch von ätzenden Diät-Trends, die euch einschränken. Hört auf, Kalorien zu zählen. Versucht stattdessen, intuitiv zu essen. Euer Körper weiß, was gut für ihn ist. - Aufhören, Essen in “gut” und “böse” zu unterteilen
Fett macht Fett? Kohlenhydrate sind Dick-Macher? Was für ein Bulls**t. Kein Lebensmittel ist “böse”. Egal ob Mandeln oder Pasta – nichts, wirklich nichts sollte in euch Ängste auslösen. - Den Genuss über den Diät-Gedanken siegen lassen.
Essen sollte Spaß machen. Lasst euch eure Mahlzeit auf der Zunge zergehen. Stellt den Geschmack über irgendeinen Nährwert. - Dem Körper vertrauen, dass er das richtige Maß kennt.
Dafür ist wichtig, dass ihr auf euer Hunger- und Sättigungssignal hört. Es wird euch ganz genau sagen, wann ihr essen und wann ihr wieder aufhören solltet.
Ich finde es außerdem wichtig, dass man sich vor unserer Diät-Kultur befreit und all das aus seinem Leben schmeißt, was seinem Körperbild nicht gut tut. Dazu gehören Diät-Apps auf dem Handy, einige Accounts auf Instagram und vielleicht sogar die Freundin, die ständig vom Bikini-Body spricht.
Kauf dir ‘nen Bikini. Leg’ dich an den Strand. Und liebe deinen Body.
Hier findet ihr übrigens ein kostenloses Work-Sheet, das euch dabei helfen soll, euren eigenen Wert ganz unabhängig von einem Gewicht zu erkennen.

